Die zwei Gesichter von Ha Long

 

Vietnam ist reich an Naturschätzen. Die Ha Long-Bucht im Norden mit ihren 2000 Karstfelsen gehört zum Weltnaturerbe. Gleich daneben lagern immense Vorräte an hochwertiger Steinkohle. Ihr Abbau gefährdet Mensch und Natur. Neuland für Ingenieurstechnik aus Deutschland.

 

Ha Long, die Drachenbucht, badet in Smaragdgrün. Nach Sonnenaufgang verschwimmt der Horizont mit dem noch schlafenden Meer. Ein warmer Lufthauch streichelt die nackte Haut von zwei spanischen Urlaubern. Sie relaxen auf dem Deck einer Dschunke, genießen die landschaftliche Schönheit. Die Stille. Das Paar kreuzt mit 14 weiteren deutschen Touristen im Golf von Tonking. Sie schwimmen an einem sichelförmigen Sandstrand. Sie essen fangfrischen Fisch. Wieder daheim werden sie von dem großartigen Erlebnis an Nordvietnams einzigartiger Küste erzählen. Dass sie dort waren, an einem der schönsten Orte der Welt.

Was sie nicht wussten: Gleich neben ihrem Traumziel liegt das größte Kohlerevier des Landes. 350 Quadratkilometer Abbaufläche, 40 Quadratkilometer mehr größer als München. 95 Prozent der nationalen Steinkohlenproduktion kommen von hier, in diesem Jahr 45 Mio. Tonnen. Durch Niederschläge, zulaufende Oberflächenabflüsse und Grundwässer entstehen Sümpfungswässer, die mit Hilfe von Pumpen nach oben befördert werden. Seit Jahrzehnten fließen Schwermetalle in die Bucht: Eisen und Mangan. Wenn der Wind ungünstig steht, überzieht grauer Staub von den umliegenden Abraumhalden Bewohner, Pflanzen, Straßen, Häuser. An manchen, zum Festland hin liegenden Stränden hat das Meerwasser die Farbe von dünnem Filterkaffee.

 

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